Allein ein Blutfleck, der dem Schlossherren zugeordnet werden kann, lässt auf ein Gewaltverbrechen schließen. Jetzt wurden sechs Verdächtige festgenommen.
Die Geschichte ist quasi auf allen Titelseiten der flämischen Zeitungen. Längst interessieren sich auch die frankophonen Blätter für den Fall. Dies wohl, weil der rätselhafte "Schlossmord" quasi alle Zutaten eines spannenden Krimis enthält.
Punkt eins: Vermeintlicher Tatort ist ein malerisches Schloss in Wingene, zwischen Gent und Brügge gelegen.
Punkt zwei: Es gibt keine Leiche. Der Schlossherr ist verschwunden. In der Eingangshalle des Schlosses fand man aber einen Blutfleck, der eindeutig dem Mann zugeordnet werden konnte. Dennoch wollte man eine Zeitlang auch eine Inszenierung nicht ausschließen: Der Schlossherr hätte ja auch den vermeintlichen Tatort präparieren können, um sich diskret abzusetzen.
Das scheint jetzt aber ausgeschlossen: Die Polizei hat sechs Verdächtige festgenommen, allen voran den Schwiegervater des Opfers. Der soll der Drahtzieher sein: Ausgeführt wurde das Verbrechen demnach von drei Auftragskillern.
Handfeste Beweise gibt es anscheinend nicht. Dem Schwiegervater wurde allein zum Verhängnis, dass er sich in Widersprüche verstrickt hat. Eine Leiche gibt es übrigens immer noch nicht.
Die Polizei hat am Donnerstag ihre Suche nach der Leiche des 34-jährigen Mannes aus Wingene fortgesetzt. Beamte von Polizei und Zivilschutz durchsuchten am Vormittag das Landhaus und das Grundstück eines der Verdächtigen.
belga/est - Bild: Dirk Waem (belga)