Wer in einem sogenannten mühsamen Beruf, zu, Beispiel im Baugewerbe, tätig war, der kann ab dem 50. Lebensjahr nach 28 Dienstjahren für den Rest seiner beruflichen Laufbahn ein Fünftel Zeitkredit in Anspruch nehmen, das heißt vier statt fünf Tage pro Woche arbeiten.
Wer 35 Jahre einen schweren Beruf ausgeübt hat, kann künftig doch noch mit 58 statt mit 60 in den Vorruhestand treten. Soviel zu den letzten Anpassungen, die am Montagabend noch im Kernkabinett in Brüssel gutgeheißen wurden.
Die Grundausrichtung des Projektes bleibt jedoch, dass jeder länger arbeiten muss und frühestens nach 40 Dienstjahren mit 62 in die Rente gehen kann. Zugleich werden die Bedingungen für Laufbahnunterbrechungen und Zeitkredit durch die Neuregelung erschwert.
Spitzenvertreter der Gewerkschaften und Arbeitgeber sind am Dienstag in Brüssel zu Gesprächen mit der Föderalregierung über die geplante Rentenreform zusammen gekommen. Sie beraten über eine Neuregelung von Vorruhestand und Zeitkredit.
Streik der See- und Hafenlotsen beendet
Die See- und Hafenlotsen in Antwerpen und Zeebrügge arbeiten wieder. Dennoch kommt es noch immer zu Verzögerungen, mehr als 50 Schiffe warten noch darauf, ein- oder auslaufen zu können. Einige Kähne wurden inzwischen in andere Häfen umgeleitet. Neue, sporadische Protestaktionen im Laufe des Tages seien nicht ausgeschlossen, heißt es.
Am Montagabend waren die Lotsen spontan in den Streik getreten. Dutzende Schiffe hatten deshalb nicht in die Häfen manövriert werden können.
Die Lotsen lehnen eine Anhebung des Renteneintrittsalters für sich ab. Ihr Beruf sei zu schwer und zu gefährlich, um noch länger ausgeübt zu werden, argumentieren sie. Eine kurzfristig angesetzte Unterredung mit dem zuständigen Minister Vincent Van Quickenborne am Montagabend konnte die Lotsen nicht besänftigen.
belga/vrt/jp/rkl - Bild: Eric Lalmand (belga)