Zumindest auf frankophoner Seite mag es so aussehen, als habe die Unruhe an der Sozialfront einen Einfluss auf die Wahlabsichten der Bürger gehabt.
Nach dem Politbarometer von RTBF und La Libre Belgique verliert die PS im Vergleich zur letzten Erhebung im vergangenen November spürbar an Boden: ein Minus von 3,5 Prozent. Mit knapp 32 Prozent bleibt die PS aber weiter unangefochten stärkste politische Kraft in der Wallonie.
Nur zur Erinnerung: Bei der Wahl 2010 fuhr die PS noch knapp 38 Prozent ein. Die Differenz beläuft sich hier auf gut sechs Punkte. Auch die MR muss Federn lassen: Die Liberalen verlieren 2,7 Prozent und stehen nach der Umfrage bei 18 Prozent. Im Vergleich zur Wahl 2010 ist das ein Minus von vier Prozent.
Einziger Gewinner in der Wallonie ist die CDH mit einem Plus von 2,5 Prozent. ECOLO ist zwar auf föderaler Ebene in der Opposition, ummünzen konnten die Grünen das aber anscheinend nicht: Sie verlieren im Vergleich zur Novemberumfrage 1,6 Prozent.
N-VA geht der Atem aus
In Flandern scheint der N-VA der Atem auszugehen: Im Vergleich zum vergangenen November büßt die Partei knapp drei Prozent ein, steht aber immer noch bei 37 Prozent. Die CD&V hat sich anscheinend gefangen und legt um 1,6 Prozent zu. Ihr Wahlergebnis von 2010 erreicht sie aber nach wie vor nicht.
SP.A und OpenVLD scheint die Regierungsbeteiligung nicht zu bekommen: Beide Parteien verlieren an Boden. Gleiches gilt für die flämischen Grünen.
Archivbild: Benoit Doppagne (belga)