Der flämische Ministerpräsident Kris Peeters plädiert für die Schaffung eines bundesstaatlichen Modells nach der Formel '2+2'.
Belgien würde demnach aus zwei 'großen' Regionen bestehen: Flandern und der Wallonie, erklärt Peeters heute in der Zeitung l'Avenir.
Daneben gäbe es zwei weitere 'faktische' Regionen: Brüssel und die Deutschsprachige Gemeinschaft.
Die Region Brüssel war Flandern von jeher ein Dorn im Auge. Flandern betrachtet Brüssel nicht als vollwertige Region. Das war so und das bleibt offensichtlich auch so.
Mit seinem aktuellen Statement signalisiert Peeters, dass er sich zwei Sorten von Teilstaaten wünscht: zunächst die großen, vollwertigen Regionen: Flandern und die Wallonie. Und dann die sui-generis-Regionen: rein rechtlich gesehen sind Brüssel und die DG zwar keine Regionen, die mit den beiden anderen vergleichbar wären, de facto sind es aber doch Regionen.
Peeters reagiert damit insbesondere auf die jüngsten Überlegungen innerhalb der Wallonie über die Zukunft der frankophonen Institutionen. Der wallonische PS-Regionalminister Jean-Claude Marcourt plädiert dafür, dass auf frankophoner Seite die "Region" als solche zur zentralen Schaltstelle wird: die Wallonie und Brüssel also. Wie eine mögliche "2+2"-Lösung in Brüssel oder auch in der DG aufgenommen würde, bleibt abzuwarten.
Peeters plädiert im Übrigen für einen offenen Umgang zwischen den Sprachgruppen, frei von Klischees.
Bild: Geertje de Waegeneer (belga)