Leterme erklärte, es sei ihm nach über fünfwöchigen Verhandlungen unmöglich gewesen, ein ambitioniertes Regierungsprogramm zu erstellen, das dem klaren Auftrag der Wähler entspreche. Er habe daher seine Majestät den König gebeten, ihn von seiner am 15. Juli erhaltenen Mission des Regierungsbildners zu entbinden. Ausschlaggebend für das Scheitern von Letermes Auftrag war die offenkundige Schwierigkeit, in Sachen Staatsreform einen Kompromiss zwischen Flamen und Wallonen herbeizuführen.
Besonders die frankophonen Zentrumshumanisten von cdH hatten sich bis zum Schluss gegen jegliche institutionellen Reformen gewehrt. Nun obliegt es dem König, einen neuen Regierungsbildner oder sogar wieder einen neuen Informator zu benennen. Nach Letermes Rücktritt, so wurde um Mitternacht bekannt, führte König Albert ein dreistündiges Gespräch mit Ex-Informator Didier Reynders.