Gestern Abend hatte O'Leary überraschend angekündigt, nach dem 12. November keine Buchungen mehr von und nach Charleroi anzunehmen. Er begründete dies damit, noch keine zufriedenstellende Zusage erhalten zu haben, dass sich ein Streik wie im Juni nicht wiederhole. Der Streik hatte sich an der Ankündigung von Minister Antoine entzündet, die Flugsicherung umzustrukturieren. O'Leary fordert auch eine Million Euro Schadenersatz. Diese Geldforderung nannte Antoine befremdend: Ryan' habe Flüge auch dann noch gecancelt, nach dem der Flughafen wieder geöffnet gewesen sei.
Ein Sprecher der Flughafengesellschaft erklärte unterdessen, man solle die Vorgänge nicht dramatisieren. Er glaube nicht, dass Ryanair Charleroi verlassen werde. Ähnlich äußerten sich heute auch Beobachter, die auf die Bedeutung des Flughafens für den irischen Billigflieger hinwies, nicht zuletzt mit Blick auf das Kundenpotential im Raum Brüssel und darüber hinaus.
Ryanair-Krise: Antoine vermittelt
Der wallonische Regionalminister Antoine, zuständig für die Regionalflughäfen hat Mitarbeiter damit beauftragt, die Krise um Ryanair zu entschärfen: Er wolle sowohl Ryanair-Eigner O'Leary als auch den Gewerkschaften deutlich machen, dass beide Seiten von einer konstruktiven Partnerschaft nur profitieren könnten.