MR und cdH, die auf Schloss Val Duchesse verhandeln, stehen unter flämischen Druck, staatsreformerischen Schritten zuzustimmen, wollen aber vermeiden, dass die erforderlichen Stimmen aus der Opposition von sezessionistischen Parteien wie Lijst Dedecker oder Vlaams Belang kommen.
Bei ihrem Eintreffen im Finanzministerium betonten die Vertreter von PS und Ecolo, sie seien gekommen, um zuzuhören, was Reynders ihnen zu berichten habe.
Mit Nachdruck befragt, ob es keine Bereitschaft zu staatsreformerischen Schritten gebe, sagte PS-Chef Di Rupo, dafür müsse sichergestellt sein, dass solche Schritte allen Bürgern Verbesserungen bringe. Nicht in Frage kämen, Schritte, die zwar den Anschein der Verbesserung trügen, in Wirklichkeit aber die Lage verschlimmern würden. Auch nannte er eigene staatsreformerische Vorstellungen, wie eine Ausbreitung der Region Brüssel. Eine Vorstellung, die die flämische Seite strikt ablehnt. Der Ecolo-Vorsitzende Javeau seinerseits brachte die Vorstellung eines landesweiten Wahlkreises ins Gespräch, eine Vorstellung, die in der flämischen politischen Klasse nicht auf Gegenliebe stößt.
Frankophone Parteien tauschen sich untereinander aus
Seit gut einer Stunde sind Vertreter der vier frankophonen Parteien MR, cdH, PS und Ecolo am Amtssitz von Finanzminister Reynders, der gleichzeitg MR-Vorsitzender und einer der Delegationsleiter in Val Duchesse ist, versammelt, auf Einladung von Reynders, um die Frage zu klären, ob und welche staatsreformerischen Aspekte aus der Opposition heraus von PS und Ecolo mitgetragen werden könnten, um so eine Zweidrittel-Mehrheit zu sichern.