Für Fitch ist Belgiens Kreditwürdigkeit seit Freitagabend weniger wert: Belgien erhält die Note AA, während es bisher AA+ war. Hinzu kommt, dass Belgien auch noch mit einer negativen Prognose versehen wurde.
Zwei Tage vor dem für Montag anberaumten EU-Gipfeltreffen in Brüssel ist das alles andere als erfreulich. Allerdings heißt es in Wirtschafts- und Finanzkreisen, man sollte die Maßnahme auch nicht überbewerten.
Denn erstens wurden auch Italien, Spanien, Portugal, Irland und Zypern herabgestuft, und zweitens war Belgien schon im vergangenen November von der größten Ratingagentur Standard & Poors auf AA gesenkt worden. Auch Moodys hatte Belgien bereits herabgestuft. Fitch hat mit seiner Bewertung also im Grunde nur nachgezogen.
Indessen hat der Internationale Währungsfonds die belgische Regierung aufgefordert, ihre Sparpolitik fortzusetzen und womöglich noch zu verschärfen. In seinem jüngsten Jahresbericht geht der IWF davon aus, dass das Wachstum dieses Jahres in Belgien bei null liegen wird. Daher der Ratschlag, die automatische Lohnindexierung zu überdenken und das Pensionsalter heraufzusetzen.
Archivbild: Justin Lane (epa)