Vor allem die cdH-Delegationsleiterin Joëlle Milquet hatte Verhandlungen über staatsreformerische Schritte, die eine Zwei-Drittel-Mehrheit erfordern, zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen: Eine orange-blaue Koalition habe nun mal keine Zwei-Drittel-Mehrheit, das sei eine mathematische Tatsache. Dieser Tatsache müsse man ins Auge sehen. Dem gegenüber steht die flämische These, auch ohne Zwei-Drittel-Mehrheit müssten sich die Verhandlungspartner bereits jetzt verpflichten, auch mit Blick auf die Zeit nach den Regionalwahlen 2009.
MR-Chef Reynders hatte sich verhaltener als Frau Milquet ausgedrückt und signalisiert, Kontakte zu anderen frankophonen Parteien aufzunehmen.
Heute finden auf Val Duchesse keine Koalitionsverhandlungen statt
Auf Schloss Val Duchesse finden am Vormittag keine Verhandlungen statt: eigentlich sollte über die rechtspolitischen Vorstellungen einer künftigen Mitte-Rechts-Regierung weiter diskutiert werden sollen, doch Regierungsbildner Leterme hat die Sitzung abgesagt; der Grund: gestern Abend hatten sich die Positionen verhärtet, nachdem die flämischen Verhandlungsführer die Gegenvorschläge ihrer frankophonen Kollegen als "nicht ernsthaft" bezeichnet hatten.