Einige der beschuldigten Priester sind jedoch schon verstorben. Die Akten beziehen sich auf Geistliche, die der Pädophälie verdächtigt werden.
Wie die RTBF berichtet, gehen die Ermittler vor allem der Frage nach, wie die Kirche intern mit den Fällen von sexuellem Missbrauch umging
In den Bistümern Antwerpen, Hasselt und Mechelen hatten Föderale Polizei und Gericht im Rahmen der Operation Kelch, der großen Untersuchung nach sexuellem Missbrauch in der Kirche, am Montagmorgen erneut Hausdurchsuchungen durchgeführt.
Untersuchungsrichter Wim De Troy, der Antwerpener Generalprokurator und eine Anzahl Polizisten hatten am Montagmorgen die Büros des Bistums Antwerpen durchsucht.
Verschiedene Dossiers, die im Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen in der Kirche stehen, wurden beschlagnahmt. Das Bistum durfte allerdings Fotokopien der Akten behalten. Das bestätigte die Bischofskonferenz.
Um welche Dossiers genau es sich handelt, wurde bislang nicht bekannt. Allerdings seien neben alten Fällen auch neue dabei.
Die ersten Durchsuchungen im Rahmen der Operation Kelch hatten im Juni 2010 im Erzbistum Mechelen stattgefunden und waren für ungültig erklärt worden. Die damals beschlagnahmten Unterlagen durften nicht von den Ermittlern ausgewertet werden. Die Polizei erhofft sich nun, mit diesen erneuten Hausdurchsuchungen in Antwerpen und Hasselt, gültige Beweismittel sicherzustellen.
Sprecher der durchsuchten Bistümer äußerten ihre Verwunderung über die Aktion und betonten, man habe nichts zu verbergen. Ihr Rechtsbeistand erklärte indessen, es sei durchaus möglich, dass auch die erneuten Durchsuchungen nicht rechtsgültig seien.
belga/rtbfvrt/jp/sd - Archivbild: Herwig Vergult (belga)