Karsten Nohl stellt seine Studie in dieser Woche in Berlin vor. Die flämische Tageszeitung De Morgen hatte Einblick in die Studie und veröffentlichte in ihrer Dienstagsausgabe bereits einige Zahlen, wobei das GSM-Netz von Proximus besonders schlecht abschneidet.
Nohl will mit seiner Studie erreichen, dass die Mobilfunk-Anbieter weltweit mehr für die Sicherheit ihrer Netze zum Schutz des Privatlebens ihrer Kunden unternehmen.
Karsten Nohl und sein Mitarbeiter Sylvian Munaut haben die drei großen belgischen Anbieter Mobistar, Base und Proximus auf die Sicherheit ihrer Netze getestet. Dabei versuchten sie Handygespräche, SMS-Nachrichten und Voicemail-Berichte zu knacken, was ihnen mit Hilfe von einfachen technischen Gerätschaften - ein Computer und ein billiges Handy - und etwas Erfahrung in den meisten Fällen auch gelang.
Dabei wurde deutlich, dass man fast problemlos fremde Handys nutzen kann und dass es möglich ist, Standorte von Anrufern zu bestimmen.
Sowohl Base, als auch Mobistar und Proximus lassen dabei Federn. Base hat die schlechtesten Punkte bei der Bestimmung von Standorten von Anrufern. Proximus ist "Klassenletzter“ in den beiden anderen Punkten. Im Bereich SMS-Berichte abzuschöpfen und Gespräche anhören soll Proximus zu den sicherheitsmäßig schlechtesten GSM-Anbietern in Europa gehören.
Die betroffenen Unternehmen wollen derzeit noch keine Stellung beziehen und warten auf die offizielle Vorstellung der Nohl-Studie.
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