Die Regierung will nach dem Drama von Lüttich rasch Kosequenzen ziehen. So kündigten Justizministerin Annemie Turtelboom (Open VLD) und Innenministerin Joëlle Milquet (CDH) an, dass sie bis Ende Januar einen Aktionsplan zur Bekämpfung des illegalen Waffenhandels vorlegen wollen.
Unter anderem soll die Liste der Waffen, die in Belgien verkauft werden dürfen, überarbeitet werden. Auch sei immer noch Munition für längst abgeschaffte Kriegswaffen in Umlauf.
Zusätzlich sei abgesprochen worden, dass vorzeitige Haftentlassungen besser begleitet werden. In der Sendung "De Zevende dag" im flämischen Fernsehen kündigten die Ministerinnen zudem an, dass der Informationsaustausch zwischen Polizei, Juztiz und den Gefägnissen verbessert werden müsse. Wiederholungstäter müssten härter verfolgt werden, sagte Turtelboom. Zehn Jahre nach der Dutroux-Affäre sei es höchste Zeit für eine Justizreform, erklärte die Ministerin.
Der Bürgermeister von Lüttich, Willy Demeyer, brachte am Sonntag erneut seinen Wunsch zum Ausdruck, dass man jetzt keine überstürzten Maßnahmen treffen möge. Man befinde sich noch in der "emotionalen Phase".
belga/rkr - Bild: vrt