Zu Inhalt wechseln
  • BRF Nachrichten
  • BRF1
  • BRF2
  • Mediathek
  • Unternehmen
  • BRF1 Livestream
  • BRF2 Livestream
  • BRF Podcast
  • Wetter
  • Verkehr
  • iconfacebook-1
  • iconyoutube-1
  • instagram
  • linkedin2
BRF Nachrichten
  • Home
  • Regional
    • Alle Gemeinden
    • Amel
    • Büllingen
    • Burg-Reuland
    • Bütgenbach
    • Eupen
    • Kelmis
    • Lontzen
    • Raeren
    • St. Vith
  • National
  • International
  • Sport
    • Fußballergebnisse
  • Meinung
    • Kommentar
    • Presseschau
  • Kultur
    • Bücher
    • Kino
    • Kunst
    • Medien
    • Musik
  • 80 Jahre BRF
-

Amoklauf von Lüttich: Wer war Nordine Amrani?

15.12.201113:04
Place Saint Lambert: Kerzen für die Opfer des Anschlags
Place Saint Lambert: Kerzen für die Opfer des Anschlags

Was hat den Amokschützen Nordine Amrani zu seiner Wahnsinnstat angetrieben? Hätte man ihn nicht als potentielle Gefahr identifizieren, hätte das Drama vielleicht verhindert werden können?

Nach dem blutigen Amoklauf am Dienstag in Lüttich ist die Zahl der Todesopfer noch angestiegen. Eine 75-jährige Frau erlag in der Nacht ihren Verletzungen. Damit hat der Täter insgesamt fünf Menschen mit sich in den Tod gerissen.

  • Zahl der Todesopfer auf sechs gestiegen

Dabei bleiben weiter viele Fragen offen: Wer war eigentlich der Amokschütze? Was hat ihn zu seiner Wahnsinnstat angetrieben? Hätte man ihn nicht als potentielle Gefahr identifizieren, hätte das Drama vielleicht verhindert werden können?

Fast alle Zeitungen versuchen, diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Ein mögliches Motiv scheint sich dabei heraus zu kristallisieren. Amrani musste sich am Dienstag bei der Polizei zum Verhör melden. Sein Anwalt bestätigt in vielen Zeitungen, dass sein Mandant deswegen sehr nervös war. Amrani habe ihn noch am Tag selbst in dieser Sache angerufen.

Er hatte anscheinend panische Angst, wieder ins Gefängnis zu müssen. Bei dem Verhör ging es um ein Sittendelikt, bei dem in unmittelbarer Nähe des Tatorts ein Fahrzeug gesehen worden war, dass auf Nordine Amrani zugelassen ist. Er habe ohnehin den Eindruck gehabt, die Justiz hätte ihn auf dem Kieker. Und diese Vorladung habe bei ihm dann die Sicherungen durchbrennen lassen.

Kein unbeschriebenes Blatt

Einige Zeitungen gehen mit dem Justizapparat hart ins Gericht. Fakt ist: Nordine Amrani hatte eine durchaus lange juristische Vorgeschichte. Seit dem Alter von 16 Jahren hatte er regelmäßig Ärger mit der Justiz: Körperverletzung, Vergewaltigung, Drogenbesitz: die ganze Bandbreite.

2007 war er inhaftiert worden, weil man in seinem Haus eine Cannabis-Plantage entdeckt hatte. Daneben fanden die Ermittler auch ein Waffenarsenal: Man spricht von über 9000 Waffen und Waffenteilen. Wegen einer juristischen Spitzfindigkeit wurde er deshalb aber nicht verurteilt. Von 2007 bis 2010 hat Nordine Amrani hinter Gittern gesessen: drei Jahre, die Hälfte der Haftstrafe. Und seit Oktober letzten Jahres war er unter Auflagen auf freiem Fuß.

Seither soll er dann nicht mehr auffällig geworden sein. Die Zeitung De Standaard hat die Akte von Nordine Amrani einsehen können. Und daraus geht hervor, dass er sich seit seiner Entlassung fast vorbildlich verhalten hat. Er ist unter anderem auch von Gerichtspsychiatern untersucht worden, und die haben keine Verhaltensauffälligkeit festgestellt.

Allerdings gibt es ein Problem: Anscheinend war der Aspekt "Waffen" nicht ausdrücklich in den Bewährungsauflagen berücksichtigt. Und anscheinend ist es so, dass man ihm keinerlei Hausbesuch abgestattet hat, um zu überprüfen, ob Nordine Amrani wieder damit angefangen hatte, Waffen zu sammeln. Das erweist sich jetzt natürlich als tragischer Fehler.

Ob die Tat hätte verhindert werden können, wenn man genauer hingeschaut hätte, ist schwierig zu sagen. Nach dem, was die großen Zeitungen herausgefunden haben, war Nordine Amrani eher ein "Routinefall". Trotz der Vorgeschichte schien er sich in den letzten Jahren gefangen zu haben: Er hatte die Tochter eines Lütticher Notars geheiratet und wohnte auch mit der Frau zusammen, er war beim Arbeitsamt und bei verschiedenen Zeitarbeitsfirmen eingeschrieben, wird als "Handwerker mit goldenen Händen" beschrieben und meldete sich wie verlangt regelmäßig bei seinem Bewährungshelfer.

Vorzeitige Haftentlassungen und Waffenhandel

Gemessen an anderen Kriminalfällen, die das Land in den letzten Jahren bewegt haben, fällt hier zumindest auf den ersten Blick kein krasser Systemfehler ins Auge. Dennoch muss man Lehren aus der Tragödie ziehen - für die neue Regierung gleich die erste Feuerprobe. Am Mittwoch hat sich die Regierungsspitze mit den möglichen Reaktionen auf das Drama beschäftigt. Und da stechen zwei Einfallswinkel heraus: Man will die Politik der vorzeitigen Haftentlassungen unter die Lupe nehmen. Und man will den Kampf gegen illegalen Waffenverkauf und Waffenschmuggel verschärfen.

Darüber soll auch am Donnerstagnachmittag schon die Kammer debattieren. Premierminister Elio Di Rupo hat versprochen, dass das Drama möglichst schnell parlamentarisch und politisch aufgearbeitet werden soll. In Lüttich selbst ebbt die Welle der Solidarität nicht ab. Hunderte Menschen legen weiterhin Blumen und Gedenkkarten nieder und stellen Kerzen auf. Vor dem Rathaus der Stadt hat sich eine lange Menschenschlange gebildet: Viele möchten sich in das dort ausliegende Kondolenzbuch eintragen.

Bild: Nicolas Lambert (belga)

Nach oben
  • Home
  • Regional
  • National
  • International
  • Sport
  • Meinung
  • Kultur
  • 80 Jahre BRF

Neuigkeiten zum BRF als Newsletter

Jetzt anmelden
Sie haben noch Fragen oder Anmerkungen?
Kontaktieren Sie uns!
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Kontakt
  • Barrierefreiheit
  • Cookie-Zustimmung anpassen

Design, Konzept & Programmierung: Pixelbar & Pavonet

Cookie Hinweis

Wir nutzen Cookies, um die Funktion der Webseite zu gewährleisten (essentielle Cookies). Darüber hinaus nutzen wir Cookies, mit denen wir User-Verhalten messen können. Diese Daten teilen wir mit Dritten. Dafür brauchen wir Ihre Zustimmung. Welche Cookies genau genutzt werden, erfahren Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.

Nur essentielle Cookies zulassen Alle Cookies zulassen
  • BRF1
  • BRF2
  • Mediathek
  • Unternehmen
  • Home
  • Regional
    • Alle Gemeinden
    • Amel
    • Büllingen
    • Burg-Reuland
    • Bütgenbach
    • Eupen
    • Kelmis
    • Lontzen
    • Raeren
    • St. Vith
  • National
  • International
  • Sport
    • Fußballergebnisse
  • Meinung
    • Kommentar
    • Presseschau
  • Kultur
    • Bücher
    • Kino
    • Kunst
    • Medien
    • Musik
  • 80 Jahre BRF
  • Wetter
  • Verkehr
  • iconfacebook-1
  • iconyoutube-1
  • instagram
  • linkedin2
  • BRF1 Livestream
  • BRF2 Livestream
  • BRF Podcast
Podcast
-