Viele sind auf der Suche nach den passenden Weihnachtsgeschenken, was in diesen Tagen für überfüllte Innenstädte sorgt.
Am dritten Advent war Belgiens erster verkaufsoffener Sonntag - nach Angaben des Einzelhandels ein voller Erfolg: +1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nicht nur die Einkaufsstraßen waren voll, offenbar auch die Tüten der Kunden.
Besonders groß war das Gedränge am Sonntag vor der C&A-Filiale in Brüssel. Zeitweise musste sogar die Polizei eingreifen. Tausende Kunden kauften den Laden regelrecht leer. Es war so viel los, dass die Filiale geschlossen werden musste und das Sicherheitspersonal die Polizei zur Hilfe rief.
Der Grund für das Chaos und zwei Stunden Wartezeit an den Kassen: Bei C&A gab es 50 Prozent Ermäßigung auf alles. In der C&A-Filiale hatte es in der Nacht zum Samstag gebrannt. Obschon die Bekleidungsartikel nicht beschäftigt wurden, roch alles nach Rauch. Deswegen hatte die Geschäftsleitung den Sonderverkauf zum halben Preis veranstaltet. Die Kunden haben sich jedenfalls über ihr Schnäppchen ("Einmal waschen, und dann ist der Gestank raus") so kurz vor Weihnachten gefreut.
Allerdings könnte das Ganze jetzt ein Nachspiel haben - einen Ausverkauf darf man nicht egal wann starten. Der Schlussverkauf in Belgien ist gesetzlich geregelt: zwei Mal im Jahr, im Januar und im Juli. Und jeweils sechs Wochen davor gilt eine Sperrfrist: Rabatte im Einzelhandel sind dann verboten, Werbung mit Prozenten ebenfalls. Einzige Ausnahme: ein Sonderverkauf, wie nach diesem Brand zum Beispiel. Aber der Einzelhandelsverband wirft C&A jetzt vor, mit den Sonderrabatten groß Werbung gemacht zu haben - also eine unlautere Konkurrenz für die anderen Geschäfte, sagt Antoon Schockaert von der Unizo.
Der Einzelhandelsverband hofft jetzt, dass die Behörden den Fall C&A überprüfen. Die Kette ist sich übrigens keiner Schuld bewusst: Sie spricht von höherer Gewalt. Dazu hätte es die Werbung und die Rabatte hätte ja nur für die eine betroffene Filiale in Brüssel gegeben.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)