In Brüssel hat die Großkundgebung gegen den geplanten Sparhaushalt der künftigen Regierung begonnen.
Die Organisatoren sprechen von 80.000 Demonstranten, die Polizei von 52.000. Polizeiangaben zufolge kam es zu keinen Zwischenfällen.
Die Demonstranten tragen Protestschilder und Spruchbänder mit Aufschriften: "Nicht wir haben die Krise verursacht", "Die Verursacher gehören in den Knast". Gewerkschaftsführer erklärten, der Haushalt biete keine Perspektive für Aufschwung und Arbeitsplätze.
Die Gewerkschaften kritisieren, dass die Lasten ungerecht verteilt werden. So werde der Haushalt auf dem Rücken der sozial Schwächeren saniert statt zu Lasten der Großunternehmen und Großverdiener, hieß es.
Dass gespart werden muss, verstehen christliche, sozialistische und liberale Gewerkschaft, aber nicht bei den Schwachen in der Gesellschaft. Frührenten werden erschwert, junge Arbeitssuchende erhalten erst später Wartegeld, das Arbeitslosengeld wird schneller gekürzt, im öffentlichen Dienst werden Arbeitsplätze abgebaut, im Gesundheitssystem wird gekürzt.
Am Nachmittag wird eine Delegation aus Gewerkschaftsvertretern vom designierten Premierminister Di Rupo empfangen. Die Arbeitgeber haben die Großdemo im Vorfeld scharf kritisiert.
vrt/sh - Bild: Eric Lalmand (belga)