Die Vorsitzenden der beiden liberalen Parteien sind am Mittwoch an der Reihe. OpenVLD und MR werden weiter von Sozialisten und Christdemokraten für die jüngste Zuspitzung verantwortlich gemacht.
Die Konsultationen finden nicht in Brüssel statt, sondern auf Schloss Ciergnon in der Provinz Namür, einem malerischen Örtchen in der Nähe von Rochefort. Dort hielt sich der König eigentlich auf, um sich von einem medizinischen Eingriff zu erholen. Und sogar da wurde Albert der Zweite von der politischen Krise eingeholt.
Nach dem Clash vom Sonntag und Montag, nach dem Rücktrittsgesuch von Regierungsbildner Elio Di Rupo, ist also erstmal wieder die Pausentaste gedrückt, quasi in Person des Königs. Die Zeit der Konsultationen soll dazu beitragen, dass sich die Wogen glätten. Empfangen hat der König bislang die Vertreter der Sozialisten und Christdemokraten, also von CDH, SP.A CD&V und PS. Alle verließen sie Schloss Ciergnon, ohne eine Stellungnahme abzugeben.
Die Liberalen, insbesondere die OpenVLD, haben bislang durchblicken lassen, dass sie in wesentlichen Punkten nicht von ihrer bisherigen Haltung abrücken. Vor allem die flämischen Liberalen hatten ja im letzten Kompromissentwurf Di Rupos ein Übergewicht an neuen Steuern beanstandet.
In der Zwischenzeit wächst der Druck an den Finanzmärkten. Der Zinssatz für belgische Staatsobligationen hat zwischenzeitlich mit der Fünf-Prozent-Marke geflirtet.
Bild: Eric Lalmand (belga)