Die Atomkatastrophe von Fukushima vom März dieses Jahres hat die Welt umdenken lassen, hat jedem noch einmal die potentiellen Gefahren der Atomkraft vor Augen geführt.
Die Antwort Europas auf den Gau kann man in einem Wort zusammenfassen: Stresstests.
Alle Länder müssen demnach ihre Atomkraftwerke auf ihre Widerstandsfähigkeit hin überprüfen und dabei auch Extremsituationen wie Flugzeugabstürze oder Erdbeben durchspielen.
In Belgien ist die erste Phase dieser Stresstests abgeschlossen. Und diese - immer noch vorläufigen - Ergebnisse geben anscheinend keinen Anlass zur Sorge.
Auf belgischem Boden gibt es zwei Atomkraftwerke, streng genommen sind es sieben: vier Meiler im Kernkraftwerk Doel bei Antwerpen und drei Meiler in Tihange bei Huy. Die drei ältesten Anlagen gingen Mitte der 70er Jahre ans Netz: Doel 1 und 2 sowie Tihange 1.
Nach Fukushima stellte sich gerade für diese alten AKW die bange Frage, wie sicher die Anlagen wirklich sind. Zwar will Belgien nach den Plänen der künftigen Koalition mittelfristig aus der Kernkraft aussteigen, aber noch gibt es die Werke. Und würden sie auch extremen Situationen standhalten?
Bislang hat der Stromproduzent Electrabel als Betreiber der Atomkraftwerke die Stresstests durchgeführt. Und die Föderale Agentur für Nuklearsicherheit hat die Ergebnisse ein erstes Mal in Augenschein genommen. Electrabel ist so ehrlich und räumt ein, dass nicht jedes Kernkraftwerk mal eben jede der Extremsituationen "mit links" überstehen würde. Klar würde es mitunter auch ernstere Probleme geben. Zum Beispiel in Tihange. Doch darauf will man es nicht ankommen lassen: Electrabel hat einen ganzen Katalog an Verbesserungsmaßnahmen ausgearbeitet.
Bild: belga