Die Jury benötigte nur knapp zwei Stunden für die Beratungen. Das lässt Beobachtern zufolge darauf schließen, dass sich die Geschworenen in den neun Anklagepunkten schnell einig waren.
Die Vorgehensweisen von Ronald Janssen bei den Taten ließen keinen anderen Schluss zu, als den, dass er vorsätzlich gehandelt habe, heißt es in der Urteilsbegründung. Janssen sei bei allen dreien auf die Tötung vorbereitet gewesen.
Die Folter- und Vergewaltigung von Shana Appeltans erkennen die Geschworenen in der Tatsache, dass Janssen Shana nicht unmittelbar nach Kevin Paulus erschossen hat. Sie musste den Mord an ihrem Freund aus nächster Nähe miterleben. Ihre Leiche wurde nackt gefunden, was auf sexuelle Handlungen schließen lasse.
Nach der Urteilsverkünding im Janssen-Prozess applaudierten die Zuschauer. Die Angehörigen der Opfer brachen in Tränen aus. Roland Janssen musste von Polizisten vor Kameras abgeschirmt werden. Das Strafmaß für Ronald Janssen wird am Freitag verkündet.
"Es tut mir leid"
In seiner letzten Wortmeldung hat sich Janssen bei seinen Opfern entschuldigt. Was ihn auch getrieben habe, ob es Angst gewesen sei oder Wut oder Frust, er habe das nicht gewollt und es tue ihm leid, so Janssen. Nicht ihm gebühre das letzte Wort, sondern den drei Menschen. Unter Tränen dankte er dem Vorsitzenden Richter, der für einen klaren Prozess gesorgt habe.
belga/vrt/jp/okr - Bild: Dries Luyten (belga)