Stundenlang hat der Verwaltungsrat der SNCB über die Sparpläne beraten. Im Raum stand die Streichung von über 300 Zugverbindungen - am Ende waren es immer noch 193. Die Liste der bedrohten Verbindungen ist noch nicht bekannt.
Man habe keine andere Wahl, hieß es übereinstimmend von der Geschäftsführung und auch vom Verwaltungsrat. Die Bahn habe mit erheblichen finanziellen Problemen zu kämpfen - irgendwo müsse man schließlich den Hebel ansetzen.
Nach Schätzungen sollen in den nächsten Jahren bis zu 1000 Arbeitsplätze abgebaut werden - das solle aber über "natürliche Abgänge" erfolgen, indem etwa zwei von drei Abgängen nicht durch Neueinstellungen kompensiert würden.
Von der Maßnahme seien allerhöchstens 2800 Zugreisende betroffen, hieß es bei der SNCB. Man habe Kontakt mit den Öffentlichen Nahverkehrsgesellschaften TEC und De Lijn aufgenommen mit Blick auf die Schaffung möglicher Alternativen.
Pendlerverbände reagierten mit Bedauern auf die Sparpläne. Die Gewerkschaften kündigten ihrerseits Proteste an. Diese Sparpläne könnten das Fass zum Überlaufen bringen, hieß es etwa bei der sozialistischen Gewerkschaft FGTB.
Jeder zehnte Zugbegleiter Opfer körperlicher Angriffe
Im ersten Halbjahr ist fast jeder zehnte Zugbegleiter körperlich angegriffen worden. Das ist eine leichte Steigung im Vergleich zum Vorjahr, wie die Zeitung La Dernière Heure am Mittwoch schreibt. Auffallend sei jedoch, dass mehr Zugbegleiter durch die Übergriffe schwerer verletzt wurden. Hier verzeichnet die SNCB einen Zuwachs von 15 Prozent.
Archivbild: Nicolas Maeterlinck (belga)