Die Gemeindeholding bündelt die Beteiligungen der Gemeinden an der Dexia-Gruppe. Das große Problem: Sie tut quasi nur das. Ihr Kapital besteht im Wesentlichen aus Dexia-Anteilen.
Diese Anteile sind jetzt bekanntlich so gut wie nichts mehr Wert. Geführt wurden sie zu einem Preis von 8,26 Euro. An der Börse notiert die Dexia-Aktie noch mit rund 80 Cent, also einem Zehntel des ursprünglichen Werts. Die Gemeindeholding ist damit virtuell zahlungsunfähig.
Die Gemeinden haben viel Geld in der Gemeindeholding stecken, mitunter sehr viel Geld. Hinzu kommt: Die Regionen haben für die Gemeindeholding gebürgt - mit einer Summe von 450 Millionen Euro.
Was tun? Für die wallonische Regierung muss die Holding unbedingt gerettet werden, also wohl über eine Finanzspritze. Für den wallonischen Haushaltsminister Antoine müsste da allerdings auch der Föderalstaat in die Bresche springen.
Auf flämischer Seite ist man eher dafür, die Gemeindeholding abzuwickeln. Mit der Übernahme der Dexia-Bank-Belgien durch den belgischen Staat habe die Gemeindeholding keine Existenzberechtigung mehr, sagte der flämische Ministerpräsident Peeters. Es bedürfe hier einer geordneten Insolvenz, wobei darauf zu achten sei, dass die Glaubwürdigkeit und die Kreditwürdigkeit der Regionen nicht in Gefahr geraten.
Am Donnerstag soll sich der Verwaltungsrat der Gemeindeholding über deren Zukunft aussprechen.
Bild: Dirk Waem (belga)