Eine einheitliche Linie gibt es aber noch nicht. Letermes Kabinett würde Dexia Belgien am liebsten verstaatlichen und später wieder verkaufen - ähnlich wie 2008 mit der Fortis-Bank.
Die Regionen sind gegen ein solches Szenario, weil sie negative finanzielle Folgen befürchten. Flandern, die Wallonie und Brüssel wollen eine eigenständige "Dexia Belgien" mit vielen Aktionären, also weiterhin auch den Kommunen. Im Falle einer Verstaatlichung befürchten die Regionen, nur noch an der ausgehöhlten Rest-Bank mit den schlechten Papieren ("Bad Bank") beteiligt zu sein.
Die Gewerkschaften, die im Nachmittag von Premierminister Leterme empfangen wurden, begrüßen ihrerseits das Modell der Föderalregierung. Sie wollen vor allem eins: Möglichst viele Arbeitsplätze sichern.
Am Samstag wird in Paris über die Zerschlagung der Dexia-Gruppe beraten. Belgier und Franzosen stellen sich dabei auf harte Verhandlungen ein. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wer übernimmt welche Garantien? Außerdem will die Leterme-Regierung die gut funktionierende belgische Sparte aus dem in Not geratenen Konzern retten.
Bild: Dirk Waem (belga)