Sie standen diesmal eindeutig im Zeichen der Parlamentswahlen, die in 40 Tagen stattfinden.
In Lüttich forderten die PS-Spitzenpolitiker Michel Daerden und Anne-Marie Lizin, dass PS-Präsident Di Rupo nach den Wahlen neuer Premierminister werden müsse. Di Rupo selbst kritisierte den flämischen Ministerpräsidenten Yves Leterme. Er sei arrogant und herablassend. Außerdem sei ihm die Zukunft des föderalen Belgien gleichgültig. Der PS-Präsident erklärte, die Wallonie befinde sich wieder im Aufwärtstrend. Der Beweis dafür seien die Investitionen internationaler Firmen.
In Jodoigne machten die Liberalen deutlich, dass der Tag der Arbeit nicht die alleinige Domäne der Sozialisten sei. Parteipräsident Didier Reynders und Premier Verhofstadt zogen eine positive Bilanz von 8 Jahren liberaler Regierungsbeteiligung. Dabei brachte Verhofstadt den Vorschlag eines Gehalts-Bonus ins Spiel, damit Beschäftigte gewinnbringender Unternehmen am Erfolg ihres Betriebs beteiligt werden könnten. Finanzminister Reynders sagte, die Steuerreform müsse weitergeführt und die Unternehmenssteuern müssten zusätzlich gesenkt werden.
Die sozialistische Gewerkschaft FGTB rief in Namur zu einer Linksfront auf, um den wilden Liberalismus zu bekämpfen.
Feiern zum 1. Mai in der Wallonie
Parteien und Gewerkschaften haben heute landesweit die traditionellen Feiern zum 1. Mai abgehalten.