
Der Warnschuss von Moody's, das ja -wie auch schon das Ratingbüro Fitch- über eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit der Dexia nachdenkt, diese Warnung kommt nicht von ungefähr.
Fakt ist, dass die Dexia über ein verhältnismäßig großes Portfolio an italienischen und vor allem griechischen Staatsanleihen verfügt. Und mit jeder Hiobsbotschaft aus Athen wird es wahrscheinlicher, dass zumindest die griechischen Obligationen womöglich in Rauch aufgehen. Genau deshalb wächst an den Märkten das Misstrauen Dexia gegenüber.
Die Folge: Andere Geldhäuser wollen der Dexia am so genannten Interbankenmarkt nicht mehr uneingeschränkt Geld leihen. Damit könnte die französisch-belgische Bank auf kurz oder lang ein Liquiditätsproblem bekommen.
Dexia war ja 1996 aus der Fusion aus dem belgischen Gemeindekredit und dem französischen "Crédit local de France" hervorgegangen. Und Frankreich und Belgien suchen seit einiger Zeit schon auf höchster Ebene nach einem Ausweg.
Hartnäckig halten sich Gerüchte über eine mögliche Aufspaltung der Bank, eine Trennung der französischen und der belgischen Aktivitäten. Die möglicherweise faulen Schuldscheine würden demnach in eine so genannte Bad-Bank ausgelagert. Im Finanzministerium und auch bei Dexia werden diese Spekulationen bislang entschieden dementiert.
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