Die Anwälte der Nebenkläger hatten Ronald Janssen aufgefordert, den Eltern der Opfer die Wahrheit zu sagen. Janssen behauptet, von den Tathergängen nur noch einzelne Bilder in Erinnerung zu haben. Den Rest habe er verdrängt.
So wisse er nicht mehr, warum er Annick van Uytsel entführt hat oder ob er Shana Appeltans vergewaltigt hat. Mit dem früheren Geständnis der Vergewaltigung wollte sich Janssen nach eigener Aussage selbst bestrafen
Am Freitagvormittag haben die Polizisten ausgesagt, die Janssen zu den Morden an Shana Appeltans und Kevin Paulus verhört hatten. Die Beamten der Hasselter Föderalpolizei, Eric Carette und Eric Ulenaers, erklärten, Janssen hätte bei jeder neuen Befragung immer weniger Details genannt.
Richter geht erneut gegen VRT vor
Der vorsitzende Richter, Michel Jordens, beklagte in der Sitzung, dass der öffentlich-rechtliche flämische Rundfunk VRT wiederholt Bilder von einer Hausdurchsuchung bei Ronald Janssen gezeigt hat. Diese Bilder seien nicht für die Öffentlichkeit bestimmt gewesen, so der Richter.
Am Donnerstag hatte Michel Jordens bereits Journalisten der VRT für zwei Tage des Verhandlungssaals verwiesen. Weil der Sender diese Warnung missachtet habe, erwägt der Richter nun weitere Sanktionen.
Die VRT erklärte, sie habe die Bilder auf eine journalistisch einwandfreie Weise erhalten. Für sie sei kein Geld geflossen. Woher genau die Bilder stammen, will der Sender aus Gründen des Quellenschutzes aber nicht sagen.
belga/vrt/okr - Archivbild: Yorick Jansens (belga)