
Das klassische Sparbuch lohnt sich nicht. Und das bereits seit über zwei Jahren. Zu diesem Schluss kommt, wer die Entwicklung der Inflationsrate und der Sparbuchzinsen vergleicht. Die belgischen Sparbuchzinsen liegen seit mehr als zwei Jahren unter der Inflationsrate.
Zusammengerechnet für alle belgischen Sparkonten bedeutet dies einen Verlust von rund 3,1 Milliarden Euro. Das macht für jede belgische Familie auf zwei Jahre einen Betrag von 650 Euro. Ein reales Verlustgeschäft für den treuen Sparer, der oft genau weiß, warum er spart.
Warum verliert das Sparbuch an Attraktivität?
Zum einen die Inflationsrate. Sie ist seit zwei Jahren auf hohem Niveau. In den letzten zwölf Monaten lag die Inflationsrate bei 3,6 Prozent. Zum Vergleich: Die Europäische Zentralbank gibt 2 Prozent vor.
Zum anderen sind Bankzinsen für Erspartes historisch niedrig. In den letzten 2 Jahren lagen diese bei durchschnittlich 1,7 Prozent. Basiszins und Prämien inbegriffen.
Fazit: Während der vergangenen zwei Jahre hat kein einziges Sparbuch Schutz vor der Inflation bieten können. Die erhoffte Vermögenssteigerung wurde durch die Inflation aufgefressen. Manche haben dies erkannt und legen ihr Geld anders an.
Nichtsdestotrotz ist der Belgier dem klassischen Sparbuch treu geblieben. Weit über 200 Milliarden Euro liegen aktuell auf belgischen Sparbüchern. Auch wenn der einzelne die Sparsumme seinen aktuellen Bedürfnissen anpasst. Dabei lohnt ein Vergleich. Internetsparkonten liegen da generell besser im Rennen als die Großbanken.
Möglicher Rückgang der Inflationsrate
Der Ausblick in die Zukunft könnte Sparer optimistisch stimmen. Das Föderale Planbüro geht von einem Rückgang der Inflationsrate aus. Diese soll in den nächsten zwölf Monaten bei rund 1,6 Prozent liegen.
Das bedeutet, ein Sparbuch muss für die kommenden zwölf Monate minimum eine Verzinsung von 1,6 Prozent bieten. Nur dann bleibt die Kaufkraft des Ersparten zumindest erhalten.
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