Angehörige der ermordeten belgischen UN-Soldaten erhoffen sich Aufschlüsse über die Umstände ihrer Ermordung

19.04.200714:20

Vor dem Brüsseler Geschworenengericht sind heute 7 Frauen und 5 Männer bestimmt worden, die sich über Schuld oder Unschuld eines früheren Majors der ruandischen Armee, Bernard Ntuyahaga aussprechen müssen: Die Anklage wirft ihm vor, für den Tod der 10 belgischen UN-Soldaten verantwortlich zu sein, für den Tod der ruandesischen Vize-Ministerpräsidentin und einer unbestimmten Anzahl von Menschen während des Ausbruchs des ruandischen Bürgerkrieges.

Nach dem Tod der belgischen Soldaten hatte Belgien sein Kontingent aus Ruanda zurückgezogen, womit das UN-Kontingent Minuar vollends geschwächt wurde. Daraufhin war der Bürgerkrieg mit voller Wucht und unbeschreiblicher Brutalität ausgebrochen.
Von dem Prozess erhoffen sich vor allem die Angehörigen der Soldaten Aufchlüsse über den Tod ihrer Söhne, Ehemänner, Brüder oder Freunde.

Offen ist auch die Frage, ob die belgischen Soldaten aus Mordlust von einer wütenden Soldateska umgebracht wurden, oder ob ihre Ermordung auf höheren Befehl geschah, um den Abzug der belgischen Soldaten zu provozieren.