Trotz der Nachricht des Todes seines ältesten Bruders hat Di Rupo den Verhandlungstisch nur rund zwei Stunden verlassen. Die Beerdigung soll im engsten Kreis stattfinden und keine Auswirkungen auf die Achter-Gespräche haben, erklärte Di Rupos Sprecher.
Die Stimmung am Verhandlungstisch ist angespannt. Französischsprachige und flämische Parteien haben am Mittwoch allein verhandelt - Di Rupo musste ständig zwischen den Sprachengruppen hin und her pendeln.
Caroline Gennez von der SP.A hatte beim Verlassen der Beratungen einen Zettel auf den Knien. Eine Vergrößerung macht deutlich: "Die Gespräche sind sinnlos, so weit wird die CD&V niemals gehen", schreibt Gennez.
Gemeint dürfte vor allem der Zankapfel BHV sein. Für eine Spaltung verlangt die MR Entschädigungen - das hat Parteipräsident Charles Michel am Mittwoch öffentlich erklärt und die Stimmung damit weiter aufgeheizt.
Wie Di Rupo die Standpunkte von MR und CD&V unter einen Hut bringen will, ist noch völlig unklar. Einziges positives Zeichen hier in Brüssel: Bislang hat niemand den Verhandlungstisch verlassen.
Bild: Benoit Doppagne (belga)