Allerdings bedaure das Zentrum, dass ein hoher Vertreter einer anerkannten Religion Menschen als anormal stigmatisiere. Dies sei gesellschaftlich gefährlich.
In der Zeitschrift 'Télémoustique' hatte der Bischof die Gesetze über die Euthanasie, die Abtreibung und die Homo-Ehe scharf kritisiert und Homosexualität als ein nicht zu Ende entwickeltes Stadium menschlicher Sexualität bezeichnet.
Bischof Léonard hatte auch die Zuverlässigkeit von Präservativen in Zweifel gezogen und ihren Gebrauch als russisches Roulette bezeichnet, eine Aussage die daraufhin von Anti-Aids-Organisationen scharf gerügt wurde. Darauf angesprochen und um eine Wertung befragt erklärte Kardinal Danneels lächelnd, er, Danneels halte sich nicht für einen Fachmann für komplexe technische Fragen wie die der Dichte von Gummimembranen, Zitat ende.
Später erklärte ein Sprecher von Danneels, die Äußerungen des Bischofs seien aus dem Kontext gerissen worden. In einer persönlichen Stellungnahme sagte der Bischof, er glaube nicht, dass er tatsächlich gesagt habe, Homosexuelle seien 'unnormal', wie es in einer Zeitschrift wiedergegeben worden war. Der Bischof erklärte, er bedauere, das er das Interview vor der Veröffentlichung nicht habe lesen können.
Keine juristischen Schritte gegen den Bischof von Namur
Das Zentrum für Chancengleichheit und gegen Rassismus wird keine juristischen Schritte gegen den Bischof von Namur, Bischof Léonard, einleiten: Zum einen genieße er Meinungsfreiheit, zum anderen wisse das Zentrum nichts von einem Gesetzesvorschlag gegen Homo-Feindlichkeit.