In einem RTBF-Interview, das in voller Länge erst am Mittwochabend ausgestrahlt wird, hatte er das Scheitern der Regierungsverhandlungen herbeigewünscht, weil seine Partei davon profitieren würde.
Am Sonntag hatte die RTBF bereits einen Auszug aus dem Interview veröffentlicht, in dem De Wever sagte: "Je schlechter die Verhandlungen laufen, umso besser ist das für die N-VA. Das würde nämlich die Richtigkeit unserer Position beweisen".
Die Situation verglich er mit der Katastrophe von Fukushima, die sich aufgrund der damit verbundenen Umweltschäden günstig für die Grünen ausgewirkt hätte.
Dazu meinte der Vorsitzende der flämischen Liberalen, Alexander De Croo, der Zynismus De Wevers sei wohl kaum zu überbieten.
Seitens der flämischen Grünen hieß es, sie hätten den Japanern mit Sicherheit keine Katastrophe wie die von Fukushima gewünscht, um daraus politisches Kapital zu schlagen. Parteipräsident Van Besien meinte, De Wevers Vergleiche hätten ihm den Magen verdorben.
Unbestätigten Berichten zufolge soll es sogar parteiintern Kritik an den Äußerungen des N-VA-Chefs gegeben haben.
Bild: Nicolas Maetrelinck (belga)