
In Brüssel appellierte die Spitze des Kassationshofes an die Politik, jetzt endlich einen Kompromiss in den gemeinschaftspolitischen Streitfragen zu erzielen.
In Antwerpen bezeichneten Vertreter der Generalstaatsanwaltschaft die Einwanderungspolitik der föderalen Behörden als "gescheitert".
Der Antwerpener Generalprokurator Liégeois sagte, die Behörden hätten vollends die Kontrolle über die Asylantenströme verloren. Man müsse sich die Frage stellen, wie lange Belgien die massive Zuwanderung sozial und wirtschaftlich noch verkraften könne.
Justizminister De Clerck hat die heftige Kritik der Justizvertreter zurückgewiesen. Vor allem die Aussagen des Antwerpener Generalprokurators Liégeois seien unangebracht, sagte der Minister. Er werde dem Generalprokurator dies in einem Brief verdeutlichen. Bereits im letzten Jahr hatte es Auseinandersetzungen zwischen De Clerck und Liègeois gegeben.
vrt/rop/est - Bild: belga