Andere Vertreter des Königshauses oder der Politik waren nicht anwesend, neben Kriegsveteranen füllten Gläubige, Schaulustige, königstreue Messbesucher oder schlicht Bürger die Kirche bis auf den letzten Platz.
Viele von ihnen nutzten, ebenso wie so mancher Tourist, die Gelegenheit, die königliche Krypta zu besuchen. Zahlreiche Besucher legten Blumen nieder, an den Sarkophagen von Baudouin, seinem Vater Leopold III und auch seinem kürzlich verstorbenen Halbbruder Alexandre.
In Baudouins 42-jährige Regentschaft fielen die Entlassung des Kongo in die Unabhängigkeit, der Schulkampf, und die Umwandlung des Staates in einen Föderalstaat. Aufsehen und politische Aufregung hatte auch seine Weigerung erregt, das Gesetz über den Schwangerschaftsabbruch zu unterzeichnen, ein Problem, das durch einen juristischen Kunstgriff der damaligen Martens-Regierung überwunden wurde.
Nach der Abdankung seines Vaters hatte der Amtsantritt des 20-jährigen Baudouin 1950 die Existenzkrise der Königsfrage beendet.
belga/rtbf/fs - Bild: belga