Sein Auftritt in Kortrijk war für Bart De Wever ein wahrer Triumphzug. Dort, wo vor über 700 Jahren die Schlacht der Goldenen Sporen stattgefunden hat - so etwas wie das Gründungsereignis der flämischen Nation - bekräftigte der N-VA-Chef noch einmal sein Nein! zur Di-Rupo Note.
Er werde sich nicht an einer halbherzigen Staatsreform beteiligen. Die Teilstaaten müssten Mittel und Möglichkeiten bekommen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Auch in der Sozial- und Wirtschaftspolitik reichten keine Reförmchen. Hier bedürfe es eines entschlossenen Vorgehens.
Währenddessen richten sich weiter alle Blicke auf die CD&V. Die anderen Parteien haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die flämischen Christdemokraten sich doch noch von der N-VA lösen und Verhandlungen über die Di Rupo-Note zustimmen. Der flämische Ministerpräsident und CD&V-Spitzenpolitiker Kris Peeters verpasste diesen Hoffnungen einen Dämpfer: Di Rupo müsse seine Note neuschreiben, sagte Peeters in TV-Interviews.
Di Rupo hat ja am vergangenen Freitag seinen Rücktritt als Regierungsbildner angeboten. Der König hat dem Land aber zunächst eine Bedenkzeit verordnet. Wahrscheinlich bis Dienstag, wenn also der Flämische Feiertag vorbei ist.
Bild: Kurt Desplenter (belga)