Di Rupo hatte ja eine Zwangspause von einer Woche einlegen müssen, weil er sich einem medizinischen Eingriff an den Stimmbändern unterziehen musste.
Heute (Mittwoch) will Di Rupo zunächst mit den Haushaltsexperten des so genannten "Monitoring-Komitees" zusammentreffen, um die neuesten Haushaltsprognosen unter die Lupe zu nehmen.
Aus innenpolitischer Sicht kommen die EU-Empfehlungen von Dienstag (...) zu einem heiklen Zeitpunkt: Themen wie der Index, eine notwendige Rentenreform oder die Kürzung der Öffentlichen Ausgaben legen die Bruchlinien zwischen Rechts und Links noch einmal offen.
Allen voran die PS, aber auch CDH und Ecolo erteilten einer Reform des Systems der Lohnindexierung mehr oder weniger deutlich eine Absage. Die rechten Parteien, vorne weg die N-VA und die OpenVLD, sehen sich hingegen bestätigt. "Die EU-Empfehlungen klingen wie Musik in meinen Ohren", zitiert die Zeitung De Standaard N-VA-Schwergewicht Jan Jambon. Hätte die N-VA mitreden dürfen, sie hätte es genauso formuliert wie die EU-Kommission, so Jambon.
Genau jetzt, wo ja Regierungsbildner Di Rupo sich ausdrücklich nur den sozial-wirtschaftlichen Herausforderungen widmet, verstärken die EU-Empfehlungen also noch die Polarisierung. Vor allem die unterschiedlichen Ansichten von PS und N-VA treten damit noch einmal überdeutlich zutage.
Archivbild: Bruno Fahy (belga)
So ist es in Griechenland auch: sinnvolle Vorschläge aus der EU werden empört zurück gewiesen. Im Prinzip ist das diese "Augen zu und weiter so"-Mentalität, die uns in Belgien erst in die Krise gebracht hat.