Gegen 18 Uhr gingen bei Ikea in Gent nahezu zeitgleich zwei Sprengsätze hoch. Dabei handelte es sich um manipulierte Wecker, die unter Paletten versteckt und offenbar mit Hilfe eines Fernzünders zur Explosion gebracht wurden. Kurz zuvor soll nach Angaben der VRT eine Bombendrohung eingegangen sein.
Zwei Menschen wurden leicht verletzt: Ein Personalmitglied und ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma trugen wegen der Detonationen leichte Verletzungen an den Ohren davon. Die Explosionen verursachten so gut wie keinen Sachschaden.
Das Geschäft wurde umgehend geräumt und die etwa 200 Kunden per Durchsage gebeten, das Gebäude zu verlassen. Spezialisten durchsuchten das Geschäft nach weiteren Sprengsätzen, fanden aber nichts.
Wenig später ereigneten sich vergleichbare Zwischenfälle bei Ikea in Eindhoven und Lille. In Eindhoven gab es eine leichte Explosion in einem Mülleimer außerhalb des Gebäudes. Auch in einer Ikea-Filiale in Lille in Frankreich gab es einen Zwischenfall. Die Polizei steht vor einem Rätsel, die Hintergründe sind völlig unklar.
Durchsuchungen in Hognoul
Die Pressesprecherin von Ikea, Charlotte Lindgren, dementierte am Dienstagmorgen Erpressungsversuche. "Es gab keine Drohungen", sagte Lindgren der Nachrichtenagentur dpa im schwedischen Helsingborg. "Wir wissen nicht, was hinter diesen kleinen Explosionen steht und wollen uns auch nicht an Spekulationen beteiligen."
Nach ihren Worten wurden alle betroffenen Möbelhäuser komplett durchsucht und seien jetzt sicher. Am Dienstag seien die Geschäfte wie gewohnt für Kunden geöffnet worden. Als Vorsichtsmaßnahme durchsuchten am Morgen Spezialisten mit Spürhunden Ikea-Geschäfte in Zaventem und in Hognoul bei Lüttich, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Ikea ist nicht zum ersten Mal im Fadenkreuz von Bombenlegern: 2004 waren in Niederlassungen in den Niederlanden kleinere Sprengkörper entdeckt worden.
belga/vrt/dpa/rop/km - Bild: Bert Jansen (epa)