Dexia war quasi gezwungen, zu reagieren. Zum einen hatte die Ratingagentur Standard & Poors der franko-belgischen Bank ein eher negatives Zeugnis ausgestellt.
Zudem gab es Kritik von der EU-Kommission. Die Dexia komme den Auflagen von 2008 nicht schnell genug nach. Jene Auflagen also, die der Bank aufgebrummt worden waren als Gegenleistung für die Rettung durch die Öffentliche Hand.
Wichtigste Forderung in diesem Zusammenhang: Die Dexia muss um ein Drittel kleiner werden. Und genau diesen Prozess will die Bank also jetzt beschleunigen - durch die Veräußerung von Teilen der - wie es heißt - 'nicht-strategischen' Aktivitäten.
Insbesondere will man sich von Altlasten trennen, unter anderem jenen famosen US-Ramschpapieren, die nach dem Platzen der Immobilienblase so gut wie nichts mehr wert waren.
Diese Neuaufstellung hat ihren Preis. Weil man mitunter mit Verlust verkaufen muss, wird sich der Fehlbetrag am Ende auf geschätzte 3,6 Milliarden Euro belaufen. Die sollen im zweiten Trimester verbucht werden. Das laufende Jahr dürfte Dexia damit mit einem vielleicht sogar erheblichen Verlust abschließen.
Dies in der Hoffnung, dass man dann aber unter gesünderen Vorzeichen umso kräftiger durchstarten kann...
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