Einen Tag nach dem Beschluss des Parlaments der Französischen Gemeinschaft, sich zur "Föderation Wallonien-Brüssel" umzubenennen, hat heute die französische Gemeinschaftsregierung beschlossen, den Begriff zu fördern.
Regierungschef Demotte rief Parlament, Minister, und ihnen unterstehende Dienststellen auf, die neue Bezeichnung in Kommunikation und Schriftverkehr zu übernehmen.
Nach offizieller Darstellung erfolgte der Schritt "in einer Logik von kollektivem Projekt von Solidarität und Wahrnehmung gemeinsamer Interessen".
Im morgendlichen Studiogespräch der RTBF sagte der Brüsseler MP Piqué, dies sei vor allem ein Zeichen dafür, dass Brüssel eine vollwertige Region sei. Es stehe Flandern frei, einen ähnlichen Schritt zu machen. Angesprochen auf die in Flandern geäußerte Kritik, dass der Begriff nicht mit dem in der Verfassung übereinstimme, sagte Piqué, es stehe den Gremien frei, sich einen Namen zuzulegen.
Der flämische Ministerpräsident Peeters hatte mit dem Satz reagiert, diese Föderation existiere für ihn nicht, ebensowenig wie Briefe mit einem entsprechenden Briefkopf.
Beobachter sehen in der Initiative einen taktischen Schritt im Nervenkrieg um Brüssel.
fs - Bild: belga