Die Diskussion um den Einsatz von erneuerbaren Energien ist voll im Gange. Europa hat sich in diesem Bereich ehrgeizige Ziele gesteckt. Dennoch mangelt es in vielen EU Ländern anscheinend am politischen Willen, die Herausforderung auch anzunehmen und konsequent die Abkehr von fossilen Energieträgern voranzutreiben.
Dabei gibt es Beispiele genug, die zeigen, dass erneuerbare Energien alltagstauglich sind. Botschafter für dieses Konzept ist auch der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard. Sein Solarflugzeug „Solar Impulse“ flog kürzlich aus der Schweiz nach Brüssel. Ohne einen Tropfen Sprit.
Wenn Piccard sein Solarflugzeug für einen ersten internationalen Flug ausgerechnet nach Brüssel steuern ließ, dann natürlich auch, weil er bei den Europäischen Institutionen mit seinem Konzept offene Türen einrennt. Seit Montag geben sich in einem Hangar im Cargo-Bereich des Brussels Airport die EU-Persönlichkeiten die Klinke in die Hand. Alle wollen sie sich mit Picard und dem Solarflugzeug "Solar Impulse“ sehen lassen.
In der Familie von Bertrand Piccard ist es Tradition, Grenzen zu verlegen - sein 1922 in Brüssel geborener Vater Jacques Piccard stellte mit einer Tauchfahrt bis in eine Tiefe von 10.916 Metern einen Tiefseetauchrekord auf. Bertrands Großvater - August Piccard, ein persönlicher Freund von Albert Einstein und Marie Curie - stellte mit einem Ballon einen Höhenrekord auf und erreichte als erster Mensch eine Höhe von gut 16.000 Metern.
Kein Wunder also, dass Bertrand in die Fußstapfen seiner Vorfahren tritt. Das Solarflugzeug Solar Impulse ist eine reife Leistung: Es hat eine Spannweite von 64 Metern und wiegt nur 1,6 Tonnen. Die Tragflächen sind mit rund 12.000 Solarzellen bestückt.
13 Stunden dauerte der Flug aus der Schweiz nach Brüssel. Von hier aus wird Solar Impulse dann im nächsten Monat zur Luftfahrtmesse nach Le Bourget bei Paris starten. Für Bertrand Piccard ist indes klar - das Abenteuer Solar Impuls ist noch lange nicht vorbei. Denn Bertrand Piccard hält es mit Jules Verne, wenn er sagt: „Das Unmögliche bleibt noch zu erreichen“.
Bild: Benoit Mussche (belga)