Das Handwerk ist auch in Belgien einer der vielseitigsten Wirtschaftsbereiche des Landes und bildet mit seinen kleinen und mittleren Betrieben eines der Kernstücke der hiesigen Wirtschaft.
Um dies zu verdeutlichen präsentierte die für KMU und Selbständige zuständige Ministerin Sabine Laruelle am Montag einige Zahlen: 180.000 Betriebe, über 320.000 Beschäftigte. Das Handwerk stehe in Belgien für ein Viertel aller mehrwertsteuerpflichtigen Unternehmen, so Laruelle.
Die Spanne der Berufsbilder im Handwerk sei außergewöhnlich groß. Vielerorts wäre Leidenschaft mit im Spiel, erklärt die Ministerin und unterstrich die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung des Handwerks. Immer stärker bemühten sich die Betriebe im Land für Privatverbraucher, Industrie, Handel oder die öffentliche Hand ein breites, differenziertes und qualitativ hochwertiges Angebot an Waren und Dienstleistungen anzubieten. Das Handwerk selber verweist dabei gerne darauf, dass man immer bemüht ist, mit Flexibilität und Kreativität, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen.
Damit das in Zukunft noch besser und reibungsloser funktioniert, sei auch der Gesetzgeber gefordert, erklärt die für die KMU zuständige Ministerin Laruelle. Einiges habe man bereits gesetzgeberisch angepackt. Möglichkeiten zu einer Verbesserung gebe es wie überall auch hier.
Schon 2009 habe man die gesetzliche Grundlage dafür geschaffen, dass im Handwerk Berufsbezeichnungen rechtlich geschützt und mit Qualitätsnormen verbunden wurden. Allerdings, so räumt die Ministerin ein, gebe es auch noch Lücken im föderalen Plan für kleine und mittlere Unternehmen. So sei eine genaue juristische Beschreibung dessen, was einen Handwerksbetrieb ausmacht noch nicht gesetzlich verankert.
Hier müsse dann aber eine vollhandlungsfähige Regierung entsprechende Entscheidungen treffen. Das scheidende Kabinett, das nur noch die Amtsgeschäfte führt, könne in diesem Bereich nichts tun.
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