Das Klima zu Beginn der Di Rupo-Mission könnte besser sein. N-VA-Chef Bart De Wever reagierte fast schon zynisch auf die jüngsten Entwicklungen: Di Rupo hätte sich ganz klar als Regierungsbildner positionieren sollen.
Wenigstens über die künftige Koalition hätte man sich einig sein müssen. In einer ersten Phase mit neun Parteien zu verhandeln mache keinen Sinn, ließ sich De Wever in den letzten Tagen immer wieder zitieren.
Es dürfte also ausreichend Gesprächsstoff geben, wenn Di Rupo und De Wever am Donnerstagnachmittag erstmals seit der Benennung Di Rupos zum Regierungsbildner zusammenkommen.
Di Rupo tritt in gewisser Weise tatsächlich - wie von der N-VA kritisiert - zunächst eher als ein klassischer 'informateur' in Erscheinung. Di Rupo will in den nächsten zehn Tagen mit Vertretern der neun beteiligten Parteien zusammentreffen. Der Zeitplan sieht vor, dass die letzten Gespräche - die mit den Vorsitzenden der beiden grünen Parteien - am 30. Mai stattfinden.
Auf der Grundlage dieser bilateralen Gespräche will er den Beteiligten dann eine Reihe von Synthesenoten unterbreiten, die als Verhandlungsgrundlage dienen sollen.
Archivbild: Julien Warnand (belga)