"Museum aan de Stroom" (MAS) offiziell seine Tore. An vier Tagen, von Freitag bis Montag, kann das neue MAS in Antwerpen von morgens bis um Mitternacht kostenlos besucht werden.
Soviel steht fest: Das MAS muss man gesehen haben... Zusammen mit dem"Boerentoren", dem Polizeiturm und dem Turm der Kathedrale bietet das MAS-Dach eine fantastische Aussicht auf die ehrwürdige Hafenstadt mit ihren Patrizierhäusern und Kirchen, auf die Schelde und die Hafendocks.
Das neue"Museum aan de Stroom", kurz MAS, erinnert an einen riesigen Stapel von Hafencontainern. Dass dieser mit 62 Metern Höhe nicht wuchtig erscheint, bewirken gläserne Zwischenwände. Das Gebäude strahlt überhaupt aufgrund seiner Lage im Hafen eine gewisse Vertrautheit aus.
Der mit rotem Sandstein verkleidete Bau nach Plänen der Rotterdamer Architekten Neutelings Riedijk wird heute mit einem viertägigen Fest für alle eröffnet. Gestern feierten schon 2.000 Ehrengäste den "Turm des Volkes", wie der ehemalige Kulturschöffe und Intendant der Europa-Kulturhauptstadt Antwerpen des Jahres 1993, Eric Anthononis, das MAS sieht.
Antonis war stets die treibende Kraft, die hinter dem Projekt stand. 1998 war der Bau beschlossen worden. Dreizehn Jahre später sei das urbanistische Projekt umgesetzt und könne als Bindeglied zwischen der historischen Altstadt und dem "Eilandje" weiter entwickelt werden, sagte Bürgermeister Patrick Janssens in seiner Eröffnungsansprache.
Das Viertel wird dank dem Museum und seinem weiten, neuen Vorplatz, auf dem Luc Tuymans ein Mosaik aus Granit in feinen Grautönen und raffinierten Oberflächen gestaltet hat, frisch belebt. Tuymans Arbeit geht übrigens auf eine Gedenkplatte an der Seitenwand der Antwerpener Kathedrale zurück. Sie ist Quinten Matsijs gewidmet, dem Mitbegründer der Antwerpener Malerschule. Tuymans interpretiert das Mosaik als Verbindung des Museums mit der Kathedrale, dem bisherigen Wahrzeichen der Stadt.
Sonderausstellung 'Meisterwerke im MAS'
Auf zehn Stockwerken und fünf Ausstellungsbereichen werden Sammlungen des Ethnografischen Museums, des nationalen Schifffahrtsmuseums und des Folklore Museums gezeigt. Zu bewundern sind in einer Sonderausstellung 'Meisterwerke im MAS' die wichtigsten Exponate des Museums für Schöne Künste von Antwerpen, das bis Ende 2017 von Grund auf renoviert wird.
Spitzenwerke von Van Eyck, Breughel und Rubens kontrastieren mit belgischer Gegenwartskunst, präkolumbianischem Goldschmuck aus der Sammlung Janssen, Plastiken aus dem Kongo, mit 100 Modellen von alten Segelschiffen und auch mit einem frisch polierten Oldtimer, einem Minerva aus den 1930er Jahren.
Das Museum versteht sich als Gebäude, das die ruhmreiche Geschichte der Stadt in Vibration versetzen will. Deshalb stehen die Exponate nicht"nebeneinander". Sie bilden ein integrales Ganzes und sollen der Ausgangspunkt spannender Erzählungen sein. Dazu gehören aber auch wie Kritiker einwenden, die zahlreichen Bausünden der letzten Jahrzehnte.
Es gibt noch viel zu erzählen und zu entdecken in Antwerpen. Dem MAS sei Dank! Für die reichhaltigen Sammlungen der Stadt ist das MAS ein Glücksfall.
Bild: Dirk Waem (belga)