Belgien habe die Krise erstaunlich gut überstanden, heißt es im jüngsten Bericht des Planbüros. Im vergangenen Jahr habe die Wirtschaft außerordentlich schnell wieder angezogen. Vor allem der Arbeitsmarkt habe der Krise gut getrotzt: Schon im vergangenen Jahr wurden wieder 27.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - damit waren die Jobstreichungen des Krisenjahrs 2009 schon wieder ausgeglichen.
Und für den Zeitraum 2011-2012, vielleicht sogar darüber hinaus, kann das Land mit einem Wachstum von 2,2 Prozent rechnen. Das sollte die Schaffung von mindestens 43.000 Arbeitsplätzen pro Jahr möglich machen.
Doch sind mit diesen guten Prognosen natürlich nicht alle Probleme vom Tisch. Bis 2015 müssen 17 Milliarden Euro gefunden werden, um den Staatshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Und das gehe nur über strukturelle Maßnahmen. Das Sparvolumen ist zwar - auch wegen der unerwartet positiven Entwicklung - kleiner geworden (vor einiger Zeit war noch von 22 Milliarden Euro die Rede), die Haushaltssanierung bleibe eine große Herausforderung, meint das Planbüro.
Jedenfalls sollte Belgien hier dringend reagieren, mahnt das Planbüro: In punkto Staatsfinanzen sei das Land zu verletzlich. Die kleinste Erschütterung an den Finanzmärkten kann gleich schlimme Folgen haben. In diesem Zusammenhang plädiert das Planbüro für die Schaffung eines inner-belgischen Stabilitätspaktes, an den sich alle zu halten hätten: Föderalstaat, Regionen und Gemeinschaft. Denn, so Planbüro-Chef Henri Bogaert: Was auf EU-Ebene gut funktioniere, sollte doch auch in Belgien möglich sein...
Bild: Herwig Vergult (belga)