Im Mittelpunkt der ganzen Affäre: die ominösen Google-Autos. Versehen mit einer Kamera auf dem Dach, haben diese Fahrzeuge in den letzten Jahren akribisch und systematisch Straßen in großen Städten abfotografiert. Mit dem Bildmaterial wird soll der Internet-Dienst "Streetview" gefüttert werden. Der erlaubt dann sozusagen einen virtuellen Spaziergang durch die jeweilige Stadt.
Das Problem: Besagte Google-Autos haben auch die Datenströme von drahtlosen Wifi-Netzen erfasst. Dabei wurden mitunter auch persönliche Daten von Internet-Nutzern registriert, die zum fraglichen Zeitpunkt online waren.
Für die zuständige Datenschutz-Kommission sind die Vorwürfe erwiesen. Die Akte wurde also an die Föderale Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die nun ihrerseits Ermittlungen wegen Datenschutzverletzung eingeleitet hat.
In einer Stellungnahme hat Google-Belgien die Vorwürfe eingeräumt: Es seien tatsächlich Daten aus ungeschützten, drahtlosen Internet-Netzwerken erfasst und gespeichert worden. Hier habe es sich aber um ein Versehen gehandelt, infolge eines Programmierfehlers, der inzwischen behoben sei. Google versprach, eng mit den belgischen Behörden zusammenzuarbeiten. In anderen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden laufen ähnliche Verfahren.
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