Der Vatikan hatte Vangheluwe aufgefordert, Belgien zu verlassen. Das bedeute allerdings, schreibt der heutige Bischof von Brügge, dass man sich nicht nur physisch zurückzieht. Stille sei zunächst ein geistlicher Weg zur Bekehrung und Einkehr.
Vangheluwe habe mit seinem Fernsehinterview diese Stille durchbrochen, schreibt De Kesel in einem Brief an alle Priester des Bistums Brügge. Und Vangheluwe haben damit viel Schaden angerichtet - nicht nur mit Blick auf die Opfer, sondern für die Kirche insgesamt.
Vangheluwe hatte in besagtem Fernsehinterview Stellung genommen zu den sexuellen Übergriffen auf zwei seiner Neffen. Dabei hatte er seine Taten verharmlost und als "Spielchen" abgetan.
Jede Verharmlosung sei fehl am Platz, schreibt dazu Bischof De Kesel. Und er hoffe, dass die Verantwortlichen in Rom Vangheluwe angemessen bestrafen. Hier gehe es auch darum, dass alle Beteiligten, in erster Linie die Opfer, endlich die Möglichkeit bekommen, die ganze Sache zu verarbeiten.
Archivbild: Kurt Desplenter (belga)