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Womit die belgische Armee aufgerüstet wird

30.12.202511:48
  • Belgische Armee
Piorun-Flugabwehrrakete bei einer Pressekonferenz von Verteidigungsminister Theo Francken in Löwen
Piorun-Flugabwehrrakete bei einer Pressekonferenz von Verteidigungsminister Theo Francken am 23. Dezember in Löwen (Bild: Jonas Roosens/Belga)

Der Ukraine-Krieg hat gezeigt, dass Europa nicht mehr im Frieden lebt. Hinzu kam die Ansage von US-Präsident Trump, dass die USA nicht mehr uneingeschränkt hinter Europa stehen. Spätestens das war der Weckruf für die Politik in Europa, in die eigene Sicherheit zu investieren. Auch Belgien rüstet auf.

Auf der Materialliste für die belgische Armee machen neue gepanzerte Fahrzeuge einen großen Posten aus. Belgien kauft für rund 1,1 Milliarden Euro über 200 Stück in Frankreich. Dabei handelt sich zum einen um sechsrädrige Fahrzeuge, die künftig das Rückgrat der Landstreitkräfte bilden, zum anderen um eine leichtere vierrädrige Variante. Verteidigungsminister Theo Francken verspricht, dass bei der Bestellung auch belgische Unternehmen wie FN Herstal eine wichtige Rolle spielen.

Bei FN Herstal kauft die Armee die FN 303, eine Waffe, die mit Hilfe von Druckluft Projektile abfeuert, die "weniger tödlich" sind. Die Waffe verfügt über eine intelligente Kamera mit Gesichtserkennung. Sie verhindert, dass auf den Kopf geschossen wird.

Roboterhunde

Der belgische Minenräumdienst erhält 14 "Roboterhunde". Sie können in schwierigem Gelände oder in Gebäuden Sprengstoffe neutralisieren. Die Kosten belaufen sich auf 7,6 Millionen Euro. Möglicherweise spendet Belgien vier zusätzliche Geräte als militärische Hilfe für die Ukraine. Roboterhunde werden dort erfolgreich eingesetzt, um Minenfeldern zu räumen. Die Steuerung übernimmt oft eine Künstliche Intelligenz.

Ein Schritt in der Kriegsführung, der hierzulande umstritten ist. Armeechef Frederik Vansina erklärt aber, dass Belgien bei der raschen Robotisierung mitziehen müsse. Sonst werde Belgien zurückbleiben und das bei einem Feind, der viel weniger Skrupel habe.

Luftwaffe

Die Luftwaffe setzt auf vier neue Rettungshubschrauber. Die Maschinen sollen die früheren Sea Kings und die bestehenden NH90 ersetzen. Sie werden über 180 Millionen Euro kosten. Rund 320 Millionen kosten fünf neue Transportflugzeuge für Fallschirmjäger und Spezialeinheiten. Sie sollen auch fallschirmtaugliche Boote abwerfen können und können auch auf kurzen Bahnen starten und landen.

Flugabwehrraketen

Ganz oben auf der Wunschliste des Militärs stehen schon seit Jahren Flugabwehrraketen. Das Special Operations Regiment hat letzte Woche seine ersten tragbaren Flugabwehrraketen erhalten. Die polnische Piorun ist eine europäische Alternative zur amerikanischen Stinger-Rakete. Die Waffe kann gegen Flugzeuge, Hubschrauber und Drohnen eingesetzt werden. Wie viele westliche Ausrüstungsgegenstände hat sie sich in der Ukraine bewährt.

morgen/okr

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