Innenminister Bernard Quintin (MR) hat einen Millionenvertrag mit dem Entwickler des Digitalisierungsprojekts "i-Police" gekündigt. Das berichten die Zeitungen De Standaard und Le Soir an diesem Freitag.
Mit i-Police sollte die Polizei Daten aus rund achtzig Anwendungen und Datenbanken in einer einzigen Informationsplattform zusammenführen und zugänglich machen können. Zu diesem Zweck hat die Föderalregierung 2021 einen Rahmenvertrag mit dem französischen IT-Konzern Sopra Steria Group im Wert von 299 Millionen Euro abgeschlossen.
Allerdings habe es jetzt - vier Jahre später - keine greifbaren Ergebnisse gegeben, so Quintin. Daher habe er nach einer gründlichen Bewertung beschlossen, das Projekt zu stoppen.
Etwa ein Viertel des Gesamtbudgets - 75,8 Millionen Euro - sei bereits ausgezahlt worden, das allermeiste davon durch die Vorgängerregierung, sagte der Minister.
Der Generalkommissar der Föderalen Polizei, Eric Snoeck, räumt Verzögerungen bei der Digitalisierung der Polizei ein. Sowohl er als auch Minister Quintin betonen, dass die Polizei nun zu einem neuen Ansatz übergehe und auf kleinere Projekte setze, um den digitalen Ausbau der IT-Dienste bei der Polizei voranzubringen.
Die Polizeigewerkschaft NSPV - SNPS versteht die Entscheidung von Innenminister Quintin, das Digitalisierungsprojekt "i-Police" zu stoppen.
belga/standaard/soir/est/fk