Die Samenspenden eines dänischen Spenders, der Träger eines krebserregenden Gens ist, wurden quer durch Europa eingesetzt. Mindestens 197 Kinder wurden damit gezeugt. Das hat eine gemeinsame Recherche von VRT NWS mit anderen europäischen Sendern ergeben.
Demnach hat die kommerzielle Samenbank die Samenspenden des Mannes in verschiedene Länder verkauft. Es ist gut möglich, dass noch mehr Kinder damit gezeugt wurden. Fünf Länder verweigern die Auskunft.
Allein in Belgien geht es um 53 Kinder. Der Skandal war Ende Mai ans Licht gekommen. Damals wurde bekannt, dass in Belgien mindestens 39 Frauen mit dem Samen des Mannes befruchtet worden waren. Laut den belgischen Regeln liegt die Obergrenze bei sechs Frauen. Tragischerweise stellte sich heraus, dass der Däne Träger eines krebserregenden Gens ist.
2027 tritt in der EU ein Gesetz zum verbesserten genetischen Screening von Samenspenden in Kraft. Zudem wird ein europäisches Register von Samenspendern eingerichtet. Ein Limit für die Zahl an Kindern, die mit dem Samen eines Spenders gezeugt werden dürfen, ist auf europäischer Ebene nicht geplant.
Gesundheitsminister Vandenbroucke (Vooruit) fordert ein zentrales Register für Samenspender in der EU und ein europäisches Limit für die Zahl der Kinder, die mit dem Samen eines Spenders gezeugt werden dürfen.
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