Anlass für den Bericht von Unia ist der Internationale Tag für Menschen mit Behinderungen an diesem Mittwoch, 3. Dezember. Laut den Zahlen des interföderalen Zentrums für Chancengleichheit und für den Kampf gegen Rassismus und Diskriminierungen haben sich 28 Prozent der im letzten Jahr bearbeiteten Dossiers um Behinderungen gedreht. Damit stehen Behinderungen auf dem zweiten Platz hinter Rassismus mit 31 Prozent.
In vielen Dossiers gehe es dabei um Menschen mit Behinderungen, die für ihre Rechte kämpften und für angepasste Einrichtungen. Bei über einem Drittel der Fälle gehe es beispielsweise um Diskriminierung am Arbeitsplatz, gefolgt von Problemen im Bereich Finanzen und Versicherungen, Wohnraum und Gesundheit.
Viele Arbeitgeber würden noch immer nicht ihre Pflichten in der Materie kennen, so das Zentrum für Chancengleichheit weiter. Insgesamt müsse man auch festhalten, dass die belgische Gesellschaft sich zu langsam weiterentwickle, was die Inklusion von Menschen mit Behinderungen angehe. Diese Inklusion sei auch nicht etwa ein Gefallen, das Recht darauf sei seit 2021 in der Verfassung verankert.
Deshalb seien auch auf allen Ebenen erhebliche zusätzliche Anstrengungen nötig, etwa im Rahmen des nächsten föderalen Plans für Menschen mit Behinderungen, der für kommendes Jahr erwartet wird.
Boris Schmidt