Zum Abschluss der Weltklimakonferenz in Belém hat UN-Generalsekretär Guterres das Ergebnis als wichtigen Fortschritt gewürdigt, zugleich aber vor weiteren gefährlich großen Lücken im globalen Klimaschutz gewarnt.
Er lobte, dass die Staatengemeinschaft trotz geopolitischer Spannungen einen Konsens erzielt habe. Dennoch seien die Beschlüsse nicht annähernd weitreichend genug, um einen weiteren Temperaturanstieg und damit irreversible Kipppunkte zu vermeiden.
Ziel müsse es weiterhin bleiben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Positiv sei, dass die Staaten mehr Geld für Klimaanpassung bereitstellen wollen - bis 2035 dreimal so viel wie bisher.
Der föderale Klimaminister Jean-Luc Crucke (Les Engagés) hat sein Bedauern darüber ausgedrückt, dass die Abschlusserklärung nicht ehrgeizig genug sei. Der Text bleibe deutlich hinter den wissenschaftlichen Forderungen und den hoffnungsvollen Ambitionen zurück, sagte Crucke. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass Belgien zu der Gruppe der Staaten gehörte, die sich für einen Fahrplan zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern eingesetzt hatten.
Crucke leitete als föderaler Minister für Klima, Mobilität und ökologischen Wandel die belgische Delegation bei der zweiwöchigen COP30.
Fehlender Aktionsplan
Umweltschutzvereinigungen und Nichtregierungsorganisationen in Belgien haben sich kritisch zum Ergebnis der COP30 geäußert.
Greenpeace Belgien bedauert, dass die positiven Signale am Ende des Weltklimagipfels durch das abgeschwächte Abschlussdokument zunichte gemacht wurden. In dem Text finde sich kein Hinweis auf einen Plan zum Schutz der Wälder oder auf einen globalen Aktionsplan zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius.
Auch die Klimakoalition bemängelt die schwachen Ergebnisse zum Ausstieg aus den fossilen Energien. Allerdings sieht das Bündnis auch Positives: Erstmals hätten sich 194 Länder auf die Grundzüge der Klimagerechtigkeit verständigt. Das schließe die Rechte von indigenen Gruppen, die Stärkung von Frauen und die Achtung der Menschenrechte allgemein ein.
Die Hilfsorganisation 11.11.11. vermisst zehn Jahre nach dem Klimagipfel von Paris ein Maßnahmenpaket. Die Versprechen von damals seien nicht eingehalten worden. Bei dem Gipfel in Paris wurde das Ziel ausgegeben, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.
belga/dpa/sh