Die selbstständige Krankenpflegerin aus Houthulst in Westflandern, die des Sozialbetrugs verdächtigt wird, sitzt seit Dienstagnachmittag in Untersuchungshaft. Das hat die Staatsanwaltschaft Gent mitgeteilt.
Der Partner der Frau kam unter Auflagen wieder frei. Die Pflegerin war nach Hausdurchsuchungen festgenommen worden. Dort hatte die Polizei 17 Luxusautos, Bargeld und weitere wertvolle Gegenstände sichergestellt.
Medienberichten zufolge war schon 2017 eine erste Beschwerde gegen die Frau eingegangen. Für Aufsehen sorgte die Zahl der gemeldeten Patientenbesuche: Sie soll bis zu 90 Besuche pro Tag angegeben haben - üblich sind maximal 20.
Die Krankenpflegerin war auch Gemeinderatsmitglied für die Partei Vlaams Belang, wurde inzwischen aber als Mitglied suspendiert.
Vandenbroucke kündigt Obergrenze für Zahl Hauspflegebesuche an
Nach dem Skandal um einen Millionenbetrug in der häuslichen Pflege hat Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke (Vooruit) Konsequenzen angekündigt. Ab dem nächsten Jahr soll eine Obergrenze für die Zahl der Patienten gelten, die selbstständige Krankenpfleger pro Tag berechnen können. Darüber hinaus soll es gesetzlich möglich sein, in schweren Fällen die Abrechnungsnummer für Pflegekräfte (LIKIV-Nummer) vorübergehend zu sperren, so Vandenbroucke.
belga/vrt/jp