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Betrügerische Hauspflegerin kassiert Millionen – Vandenbroucke reagiert

19.11.202509:2219.11.2025 - 12:00
Seniorenheim (Illustrationsbild: Maxime Anciaux/Belga)
Illustrationsbild: Maxime Anciaux/Belga

Für Diskussionsstoff sorgt der Fall einer Hauspflegerin, die Millionen ergaunert hat, indem sie die Krankenversicherung betrogen hat. Wie sich jetzt herausstellt, hatten die Behörden die Krankenschwester schon seit Jahren im Visier. Sie konnten aber nichts ausrichten. Gesundheitsminister Vandenbroucke verspricht jetzt Abhilfe.

"Eine absolute Schande, so etwas ist doch der Tod der Sozialen Sicherheit." Der föderale Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke findet in der VRT keine Worte. Und in der Tat: Der Fall der Stefanie Sander verschlägt einem die Sprache.

Die 42-jährige gelernte Krankenpflegerin ist eine "Lebefrau". Die Mutter von vier Kindern hat einen ausschweifenden Lebensstil, den sie in sozialen Netzwerken auch gerne zelebriert. Fotos vor exotischer Kulisse, sündhaft teure Klamotten und Accessoires, sogar eine eigene Yacht. Das große Leben. Wobei sich der eine oder die andere vielleicht doch schon mal die Frage gestellt hatte, wo das ganze Geld wohl herkommen könnte.

17 Luxusautos

2013 hatte sich Stefanie Sander als Hauskrankenschwester selbständig gemacht. Um ihre Patienten zu besuchen, klapperte sie den ganzen sogenannten Westhoek ab, also den ländlichen Zipfel Westflanderns an der französischen Grenze. Ihr Arbeitseifer war legendär: Sie verließ das Haus um 6:30 Uhr und kam erst spät am Abend wieder zurück. Und doch fand sie noch die Zeit, für den rechtsextremen Vlaams Belang in den Gemeinderat ihrer westflämischen Wohngemeinde Houthulst einzuziehen.

Und ihr Heimpflegeunternehmen war scheinbar recht erfolgreich: Die Nachbarschaft bestaunte all die dicken Autos, die auf dem Anwesen von Stefanie Sander standen. 17 Luxuskarossen an der Zahl waren es, für die man jeweils eine sechsstellige Summe hinlegen musste. Die sind jetzt aber allesamt auf einem Autotransporter gelandet, beschlagnahmt durch die Polizei- und Justizbehörden.

90 Behandlungen pro Tag abgerechnet

Am Montagmorgen war nämlich der Traum ausgeträumt: Um 5 Uhr klingelt die Polizei mit einem Hausdurchsuchungsbeschluss an der schmucken Villa. 22 Ermittler drehen die ganze Wohnung um und packen Dokumente in Kisten. Stefanie Sander und ihr Lebenspartner werden zum Verhör mitgenommen. Der Verdacht: großangelegter Betrug auf Kosten der Krankenversicherung.

Stefanie Sander war schon seit längerer Zeit im Fadenkreuz des Likiv, also des Landesinstituts für Kranken- und Invalidenversicherung. Der Verdacht: Stefanie Sander soll jahrelang fiktive Hausbesuche bei den Krankenkassen geltend gemacht haben. Möglich war dies vor allem durch die sogenannte Drittzahlerregelung, die es erlaubt, Behandlungen direkt - also ohne das Zutun der Patienten - mit der Krankenkasse abzurechnen. 90 Behandlungen pro Tag hat Stefanie Sander in Rechnung gestellt. In der Branche gelten 20 Hausbesuche an einem Tag schon als krasse Ausnahme.

Und genau das sei auch schon dem Likiv aufgefallen, sagte Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke in der VRT: Dass Stefanie Sander eine schlichtweg unrealistische Zahl an Behandlungen abrechnete. Das Institut habe die Frau auch diverse Male zur Rückzahlung verdonnert, auch Geldbußen verhängt. Nur stoppen konnte man sie nicht: Sie konnte weiterhin Rechnungen einreichen, weil dem Likiv letztlich die rechtliche Handhabe fehlte, um sie daran zu hindern.

Das Likiv konnte am Ende das Arbeitsauditorat überzeugen, Ermittlungen einzuleiten, also die für Arbeits- und Sozialrecht zuständige Staatsanwaltschaft. Und das gipfelte dann in der Hausdurchsuchung am vergangenen Montag.

Dass man Stefanie Sander nicht früher stoppen konnte, hat vor allem damit zu tun, dass man ihre sogenannte "Inami-Nummer" nicht blockieren konnte. Der Gesundheitsminister versucht schon seit Jahren, diese Möglichkeit zu schaffen. Dagegen hatte aber auch und vor allem die Ärzteschaft protestiert und sogar gestreikt. Er sei aber fest entschlossen, das durchzusetzen, sagte Vandenbroucke.

Vandenbroucke will Obergrenze festlegen

Indem man die Inami-Nummer blockiert, wird die betreffende Person trockengelegt. Das ist aber im Grunde erst der zweite Schritt. Zuallererst will Vandenbroucke jetzt eine Obergrenze festlegen: Heimpflegekräfte, die eine "unrealistisch hohe" Anzahl Behandlungen pro Tag angeben, sollen künftig automatisch gestoppt werden. Bislang war es so, dass man dafür erst noch Patientenbefragungen durchführen musste, um zu ermitteln, ob überhaupt eine Pflegekraft vorbeigekommen war.

Stefanie Sander hatte sich also ganz geschickt die Hintertürchen ausgeguckt, um das System zu hintergehen. Und es mag so aussehen, als hätten das Likiv und auch der Gesundheitsminister letztlich etwas spät reagiert. Tragisch sei allerdings, dass jetzt das ganze System und auch die zehntausenden Heimpflegekräfte in Verruf geraten, die ihre Arbeit korrekt verrichten und abrechnen, sagte Vandenbroucke.

belga/vrt/jp

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