Die belgischen Besucher hatten ihre Bitte an den Papst in einem Brief formuliert. Darin behaupten sie, dass Erzbischof Terlinden nicht die richtige Person sei, um die sexuellen Missbräuche innerhalb der katholischen Kirche aufzuarbeiten.
Terlinden komme seiner Verantwortung nicht nach, es fehle ihm an Empathie. Er könne keine Entscheidungen treffen und achte bei der Aufarbeitung der Ereignisse mehr auf den Schutz der Kirche als auf die Belange der Opfer, heißt es in dem Schreiben, das nicht von allen Opfern der sexuellen Gewalt, die am Wochenende beim Papst waren, unterzeichnet wurde.
Terlinden reagierte am Freitag schriftlich auf die Vorwürfe. Einen Rücktritt lehnt er ab, da seine Aufgabe noch nicht erfüllt sei. Nur in seiner Funktion als Erzbischof könne er daran arbeiten, dass sich etwas ändert innerhalb der katholischen Kirche.
Terlinden zeigt Verständnis für den Unmut der Unterzeichner des Briefes und verspricht, den Opfern besser zuhören zu wollen, mehr Mitgefühl zu zeigen und weiter eine klare Politik gegen sexuellen Missbrauch in der Kirche zu führen.
Der Erzbischof wird sich am Sonntag während des jährlichen Gedenkens an die Opfer sexueller Gewalt in der Kirche öffentlich zu dem Thema äußern.
Kay Wagner